News #31

Laborzelle zeigt großes Potenzial Perowskit basierter Dreifachsolarzellen

Perowskit-Silicium-Tandemsolarzellen erreichen Wirkungsgrade von über 30 Prozent und gelten als Spitzenkandidatinnen für die nächste Generation an Solarzellen. Ein Forschungsteam am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE konnte nun zeigen, dass auch Dreifachsolarzellen bestehend aus Perowskit-Perowskit-Silicium-Teilzellen vielversprechend sind. Diese haben noch einmal ein höheres Wirkungsgradpotenzial als Zweifach-Tandemzellen. Im Rahmen der Forschungsprojekte »Triumph«, gefördert durch die Europäische Kommission und »RIESEN«, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, entwickelte das Team eine solche Dreifachsolarzelle mit einer Leerlaufspannung von über 2.8 Volt. Der Rekord-Wert bestätigt die sehr guten Materialeigenschaften zur Stromerzeugung und lässt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine effiziente Solarzellenarchitektur schließen.

© Fraunhofer ISE
Perowskit-Perowskit-Silicium-Dreifachsolarzelle mit einer Leerlaufspannung von 2.8 Volt.

Klassische Silicium-Solarzellen haben eine Leerlaufspannung zwischen 0.7 und 0.8 Volt. »Wenn wir bei der Perowskit-Perowskit-Silicium-Solarzelle eine Spannung von über 2.8 Volt messen, können wir wirklich auf ein enormes Stromerzeugungs-Potenzial schließen«, sagt Dr. Juliane Borchert, Gruppenleiterin für Perowskit-Silicium-Technologien am Fraunhofer ISE und an der Universität Freiburg. »Das ist ein Rekord für diese Solarzellenart und zeigt, dass die Photovoltaik aus der Kombination von Perowskit und Silicium noch viel erwarten darf.«

Die Leistung einer Solarzelle wird durch drei Hauptfaktoren bestimmt: Die Leerlaufspannung, den Kurzschlussstrom und den Füllfaktor. Die Leerlaufspannung ist dabei am stärksten von den intrinsischen Eigenschaften der verwendeten Materialien abhängig. Die beiden anderen Faktoren hängen stärk von einer guten Umsetzung der Solarzelle ab. Wenn die Spannung hoch ist, zeigt dies deshalb, dass die grundsätzliche Physik der Solarzelle passend und die Grundlage für eine sehr effiziente Solarzelle vorhanden ist. Die Ergebnisse des Forschungsteams sind seit heute als Publikation in den ACS Energy Letters veröffentlicht:  https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acsenergylett.3c01391

Forschungsinstitute weltweit erreichen Wirkungsgrade von über 30 Prozent für Perowskit-Silicium-Tandemsolarzellen. Auch die jüngsten internen Labormessungen einer Solarzelle dieses Typs am Fraunhofer ISE belegten einen Wirkungsgrad von 30,0 Prozent. »Die Tandemphotovoltaik ist der Weg zu höheren Wirkungsgraden«, sagt Prof. Dr. Stefan Glunz, Bereichsleiter Photovoltaik Fraunhofer ISE. »Während wir bei den Perowskit-Silicium-Zweifachsolarzellen nun in eine Phase der Hochskalierung und industriellen Umsetzung in unserem Projekt »Pero-Si-SCALE« kommen, ist es toll zu sehen, dass auch schon eine mögliche Fortsetzung des Konzepts mit einer Dreifach-Solarzelle so vielversprechend ist.«

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